Kino für Toleranz mit türkisch-deutscher Kulturgeschichte: 60 Jahre Türkische Musikkultur in Deutschland

Am Mittwoch dieser Woche, am 30. August, um 19:30 Uhr, läuft im Rahmen der Filmreihe „Kino für Toleranz“ im CinePark Kino der deutsche Dokumentar-Film „Liebe, D-Mark und Tod“, auf Türkisch „Aşk Mark ve Ölüm“ aus dem Jahr 2022. Der Verein „Offene Türen – Internationaler Treff“ lädt herzlich zu diesem spannenden Kino-Dokumentarfilm ein, der die beispiellose Geschichte der selbständigen Musikkultur der Einwandererinnen und Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland erzählt. Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem auf der Berlinale 2022 mit dem Panorama-Publikumspreis.

Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese Geschichte erzählt Cem Kaya, 1976 in Schweinfurt geborener Filmemacher, in seinem Film unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial.

Cem Kayas mitreißender Dokumentarfilm zelebriert 60 Jahre Musikkultur türkeistämmiger Migrantinnen und Migranten in der BRD, eine lebendige Musikszene, die ihre Wurzeln in Anatolien, aber ihre Blütezeit in der Bundesrepublik hatte. Bis heute ist sie allgegenwärtig, fand und findet aber – trotz millionenfach verkaufter Tonträger – weder im politischen noch im gesellschaftlichen Bewusstsein der Bundesrepublik eine Entsprechung, ein bis jetzt weißer Fleck in der Kulturgeschichte Deutschlands.

Der Film ist ab 12 Jahre (ab 6 Jahre in Begleitung eines erziehungsbeuftragten Erwachsenen) freigegeben, dauert 96 Minuten und wird in der Regel an allen folgenden Sonntagen in der Reihe CineArt nochmal als Matinee gespielt.

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