Tanzen trotz Tanzverbot in Teheran

Am kommenden Mittwoch, 30. November läuft im Kino für Toleranz um 19:30 Uhr im Cinepark-Kino der deutsch-iranisch-US-amerikanische Dokumentarfilm „1001 Nights apart“ aus dem Jahr 2021. Die Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi zeigt und dokumentiert mit ihrem Film den Überlebenswillen von Kunst in einem Land, dem Iran, in dem jeglicher kritische Widerspruch mit unglaublicher Härte und Brutalität bestraft wird. Seine Weltpremiere hatte „1001 Nights apart“ am 5. Mai 2022 auf dem Dokfest München.

Im Iran darf man nicht tanzen – und es ist sogar verboten, das Wort „Tanz“ zu benutzen. In einem unterirdischen, versteckten Studio in Teheran versucht sich eine Gruppe von jungen Leuten dennoch das Tanzen selbst beizubringen. Tänzerinnen und Tänzer in Teheran, das ist scheinbar unmöglich, denn der Tanz ist im Iran seit der Revolution 1979 verboten und in einen Dornröschenschlaf gefallen. Einige Solistinnen schaffen es auszubrechen, aber niemals ein ganzes Ensemble. Die reichhaltige Geschichte des iranischen Tanzes endete 1979, die Mitglieder der damaligen Iranian National Ballett Company wurden ins Exil gezwungen. Der Film schildert, wie die jungen Tänzerinnen in ihrem versteckten Studio kleine Choreographien über ihre sehr persönlichen Fragen um Sexualität, Glauben, Gesellschaft oder Feminismus entwickeln, und er berichtet von der Idee, die alte und die neue Generation iranischer Tänzer*innen zusammenzubringen. Eine Einladung nach Rotterdam scheint diese Idee wahr werden zu lassen.
Der Film ist ab 6 Jahre freigegeben, dauert 80 Minuten und wird an allen folgenden Sonntagen um 11:00 Uhr in der Reihe CineArt gespielt. Die weiteren Filme der Herbst-/Winterstaffel laufen an folgenden Terminen: 28.12.22: „Corsage“; 25.01.23: „L´Horizon“; 22.02.23: „Adam“; 29.03.23: „Mittagstsunde“. Wer per E-mail über das Programm von „Kino für Toleranz“ und die Inhalte der Filme informiert werden möchte, kann sich mit einer mail an „kino-fuer-toleranz@offene-tueren.net“dafür anmelden.

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