Am kommenden Mittwoch, 27. Juli, um 19:30 Uhr läuft im Kino für Toleranz im Cinepark-Kino der österreichische Spielfilm „Fuchs im Bau“ aus dem Jahr 2020.
Arman T. Riahi hat neben der Regiearbeit für den Film auch das Drehbuch geschrieben, das er auf Basis der Erfahrungen des Gefängnislehrers und Pädagogen Wolfgang Riebninger verfasst hat, der 25 Jahre in der Wiener Justizanstalt Josefstadt unterrichtet hat. Riahi besuchte Riebninger regelmäßig in dessen Gefängnisschule und nahm am Unterricht teil. Daraus entstand die Idee Gesehenes, Gehörtes, Erlebtes aus dem Gefängnisalltag filmisch umzusetzen. „Fuchs im Bau“ bietet die erste Garde der österreichischen Schauspielkunst auf und wurde beim Fimfestival Max Ophüls-Preis 2021 mit dem Regiepreis, dem Fritz-Raff-Drehbuchpreis und dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet.
Die neue Arbeitsstelle des ehrgeizigen Mittelschullehrers Hannes Fuchs (Aleksandar Petrović) ist ungewöhnlich. Es ist die Gefängnisschule im Jugendtrakt einer großen Wiener Haftanstalt. Dort trifft Fuchs auf die eigenwillige Gefängnislehrerin Elisabeth Berger (Maria Hofstätter), die mit ihren unkonventionellen Lehrmethoden den ganzen Bau in Trab hält. Sie gibt keine Hausaufgaben auf, favorisiert die Maltherapie in der Kunststunde und besucht spontan die Gefängnisküche, um gemeinsam Apfelstrudel zu backen. Die Widerstände beim Wachpersonal gegen diesen Unterricht sind groß, und Zwischenfälle sind an der Tagesordnung. Für Lehrer Fuchs beginnt eine ganz eigene, ungewöhnliche Lehr- und Reifezeit.
Der Film wird für seine Authentizität gelobt, was eindeutig der intensiven Zusammenarbeit von Riahi und Riebninger zuzuschreiben ist. Betont wird auch immer wieder, dass der Film kein Nischenfilm ist, sondern ein wichtiger und spannender Diskurs, der relevante Fragen aufwirft: Ab wann zählt ein Mensch etwas bzw. nichts mehr, wie groß sind die Vorurteile gegenüber inhaftierten Menschen? Wo ist die Trennlinie zwischen „drinnen“ und „draußen“?
Wolfgang Riebninger resümiert in seinem Statement im Presseheft zu „Fuchs im Bau“: „Menschen aus einundzwanzig verschiedenen Nationen waren an dem Filmprojekt beteiligt. Riahi verstand es in einer herausragenden Atmosphäre von Harmonie, pädagogische, sozialarbeiterische, menschliche und sicherheitsrelevante Inhalte künstlerisch umzusetzen.“
Der Film ist ab 12 Jahre freigegeben, dauert 102 Minuten und wird an allen folgenden Sonntagen um 11:00 Uhr in der Reihe CineArt gespielt. Der nächste Film im Kino für Toleranz läuft erst wieder am 28. September 2022 und heißt „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“, im August ist dieses Jahr Sommerpause. Wer per E-mail über das Programm von „Kino für Toleranz“ und die Inhalte der Filme informiert werden möchte, kann sich mit einer mail an „kino-fuer-toleranz@offene-tueren.net„dafür anmelden.