Der nordirische Bürgerkrieg aus Sicht der Kinder

„Filmpfarrer“ Eckart Bruchner beim Filmgespräch im Kino für Toleranz

Schrobenhausen.(oh) Am kommenden Mittwoch, 29. Juni, um 19:30 Uhr läuft im Kino für Toleranz im Cinepark-Kino der britische Spielfilm „Belfast“ aus dem Jahr 2021. Im Anschluss an die Vorführung lädt das Kino für Toleranz-Team zu einem Filmgespräch mit dem evangelischen Pfarrer und Filmexperten Eckart Bruchner ein. Natalie Papapetrou, die Theaterleiterin im CinePark, wird das Gespräch moderieren. Wegen des Filmgesprächs wurde die Anfangszeit der Vorführung um 30 Minuten nach vorn auf 19:30 Uhr verschoben.

Sommer 1969 in Belfast: Der neunjährige Buddy aus einer typischen, protestantischen Arbeiterfamilie in der nordirischen Hauptstadt liebt Kinobesuche, Matchbox-Autos und seine Großeltern. Die Konfession spielt in seiner Familie keine Rolle, sein Spielplatz sind die Gassen des Arbeiterviertels, auf seiner Straße kennt er alle. Buddys zweitwichtigster Ort ist der Kinosaal, dort wird er zusammen mit seiner Grandma Zeuge der großen Abenteuer von Western wie „High Noon“. Doch sein Leben ändert sich von einem auf den nächsten Tag, als die soziale Unzufriedenheit und der politische Streit um Nordirland eskaliert. War es zunächst nur ein maskierter Überfall, breiten sich die Unruhen schnell auf die ganze Stadt aus. Plötzlich sind die Nachbarn, die Spielkameraden Feinde. Die blutige Fehde zwischen Katholiken und Protestanten stürzt die Stadt ins Chaos. Doch Buddy weiß aus den Kinofilmen, was er zu tun hat.

Kenneth Branagh, Regisseur und Autor des Drehbuchs ist selbst 1960 im nordirischen Belfast geboren und aufgewachsen, er sagt über seinen Film: „Es ist ein Blick auf ein Volk und einen Ort in Aufruhr durch die Augen eines neunjährigen filmverrückten Kindes.“ Die Musik zum Film stammt übrigens von Van Morrison, irischer Singer-Songwriter und 1945 in Belfast geboren und aufgewachsen.

Gast im anschließenden Filmgespräch wird Eckart Bruchner sein, Jahrgang 1944, Filmdozent, Produzent und Filmemacher, evangelischer Theologe und Pädagoge. Sein Motto lautet: „Wir müssen uns um die Kultur kümmern, wieder ins Theater und ins Kino gehen“. Er ist als „Filmpfarrer“ bekannt geworden und engagiert sich mit Leidenschaft seit Jahrzehnten bei der „INTERFILM“, dem internationalen Netzwerk für den Dialog zwischen Kirche und Film. Seit 1. Januar 2020 fungiert er hier als 1. Vorsitzender, außerdem arbeitet er in Antwerpen als Professor für Interreligiöse Kommunikation und stellt bei seiner Arbeit immer wieder fest, wie großartig der Film für den interreligiösen Dialog geeignet ist.

Der Film ist ab 12 Jahre freigegeben, dauert 99 Minuten und wird an allen folgenden Sonntagen um 11:00 Uhr in der Reihe CineArt gespielt. Die nächsten Filme im Kino für Toleranz laufen an folgenden Terminen: 27. Juli 2022: „Fuchs im Bau“; im August ist dieses Jahr Sommerpause; 28. September 2022: „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“. Wer per E-Mail über das Programm von „Kino für Toleranz“ und die Inhalte der Filme informiert werden möchte, kann sich mit einer mail an kino-fuer-toleranz@offene-tueren.net dafür anmelden.

Eckart Bruchner, evangelischer Pfarrer, Filmemacher, Kino-Experte und Professor für Interreligiöse Kommunikation kommt am Mittwoch, 29. Juni, für ein Filmgespräch zum Kino-Drama „Belfast“ ins Kino für Toleranz.

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