Aus Anlass der Terrormorde von Hanau hat der Verein Offene Türen internationaler Treff e.V. am Freitag spontan zu einer Mahnwache am Perger Platz aufgerufen. Mehr als 100 Menschen folgten der Einladung gemeinsam Trauer und Bestürzung über das Attentat zum Ausdruck zu bringen. Innerhalb von zweieinhalb Stunden hatten die Aktiven des Vereins die Veranstaltung geplant und über die sozialen Medien , Email Verteiler und Mundpropaganda beworben.
In einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden der Opfer und drückten ihre Verbundenheit mit deren Angehörigen und Freunden aus. In seiner kurzen Ansprache wies der Vorsitzende der Offenen Türen , Joachim Siegl, daraufhin, dass man nicht an die Toten denken kann, ohne über die geistigen Wegbereiter von Hass und Terror zu sprechen. Wer im Deutschen Bundestag, dem Hort unserer freiheitlichen Demokratie, Mitbürger *innen als Messermänner und Kopftuchmädchen diffamiert, betreibt eine Verächtlichmachung , die darin endet, dass Einzelne sich berufen fühlen, endlich zu handeln stellte Siegl fest und bezeichnete Hetze und Hass im Internet und an den Stammtischen als Brutstätte des rechten Terrors.
Dass so viele Menschen dem spontanen Aufruf gefolgt waren und eine bunte Mischung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sich zu der Mahnwache am Perger Platz versammelt hatte, würdigte Siegl in seiner Ansprache als hoffnungsvolles Zeichen. Wir stehen hier als Nachbarinnen und Nachbarn, eine wehrhafte Zivilgesellschaft und wir werden nicht taten los zusehen, wie unsere vielfältige Kleinstadtgesellschaft durch Rassismus und Hetze unterminiert wird
Zum Abschluss sangen die Teilnehmer gemeinsam die Hymne der amerikanischen Bürgerrechts und Antirassismus Bewegung „we shall overcome“, bevor der Vorsitzende des örtlichen DITIB Vereins Mehmet Özkan seinerseits das Wort an die Versammelten richtete und mit der Losung Respekt, Respekt, Respekt seine Hoffnung zu Ausdruck brachte, dass Schrobenhausen auch in Zukunft bunt bleibt.